Uhrentechnik
Die Schweizer Ankerhemmung ist heute die bei Weitem gebräuchlichste Kleinuhrenhemmung. Sie fällt in die Kategorie „freie Ankerhemmungen“, da die Unruh nach Verlassen des Ankers „frei“ schwingt, anders als beispielsweise bei der Graham Hemmung. Dort befindeet sich der Gangregler (hier das Pendel, nicht die Unruh) immer in Kontakt mit dem Ankerrad.
Die Hemmung hat die Aufgabe, das vorschnelle Ablaufen des Räderwerkes zu hemmen und die Kraft auf den Gangregler (Pendel) zu übertragen. Die Teile der Hemmung sind Ankerrad und Anker. Je nach Konstruktion wird unterschieden zwischen 3 Hemmungsarten:
1. Rückführende Hemmung (Spindel-, Haken- & Rollenhemmung)
2. Ruhende Hemmung (Grahamhemmung)
3. Freie Hemmung (Riefler- & Strasserhemmung)
Die Graham-Ankerhemmung löste die bis dahin übliche Spindelhemmung sehr rasch ab, da sie zusammen mit einem langen schweren Pendel wesentlich bessere Gangergebnisse zeigte. Die Grahamhemmung ist noch keine „freie“ Hemmung. Das Pendel schwingt auch nach seinem Antriebsimpuls nicht ganz frei. Da aber der Ankerradzahn auf der Ruhefläche der Eingangs- und Ausgangspalette ruht und nicht zurück bewegt werden muss, entstehen bedeutend weniger Reibungsverluste.